Ferienplanung Ă  la Mama

von Jnes Rampone-Wanger, Freie Journalistin, Vaduz

29. Oktober 2023 | Gastautor
Kolumnen

Juhuii, ich darf in die Ferien! Und das auch noch ganz lange. Und was tut da die erfahrene Frau eine Woche vor der Abreise? Sie macht sich eine Liste mit all den wichtigen Dingen, die noch zu erledigen sind: zwei Artikel schreiben, Kleider von der Reinigung holen, Hundesitter in die Gepflogenheiten des Lieblingshaustieres einweisen, Rechnungen zahlen, Geld wechseln, zur Pedicure etc. Eine lange Liste, die aber locker abzuarbeiten wäre. Ja wäre… Wäre da nicht der Rest vom Fest! 

Zuerst möchte einer meiner Lieblingskunden noch schnell einen Text für seine Homepage. Ok, auch wenn das „schnell“ dann doch einen halben Tag geht. Dass dann der Hund auch noch in eine Scherbe tritt und ich mit ihm zum Tierarzt muss, liegt ja auch noch drin. 

Zeitaufwändiger wird es dann, wenn der Herr Sohnemann für die Herbstwanderung mit seiner Schulklasse notfallmässig eine Begleitperson sucht und ausser der Frau Mutter niemanden kennt, der den Herrn Lehrer unterstützen kann. Klar, dass dann Tochter Nummer 1 im fernen Kopenhagen auch noch Ärger im Büro hat, den sie via Skype zwei Stunden lang mit Mama ausdiskutieren will. Und Tochter Nummer 2, die in Frankreich einen Sprachkurs macht, per Mail noch darum bittet, ihre Post zu öffnen und die Einzahlungen zu erledigen. 

Wird natürlich gemacht, schliesslich plagt das schlechte Gewissen berufstätige Mütter auch noch, wenn der Nachwuchs schon längst erwachsen ist. So eine Pedicure kann man ja auch in den Ferien machen und Ruhe zum Kofferpacken wird völlig überbewertet.

Ein bisschen Frust bleibt aber dennoch. Gottlob habe ich da meinen Göttergatten zur Seite. Er hört sich mein „Ich bin so im Stress-Gejammer“ an und weiss natürlich auch gleich ganz genau, was beim nächsten Mal zu tun ist: „Mach Dir doch eine Liste mit all den Dingen, die du erledigen willst.“

 

 



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