FĂĽr das Bild hatte die Fotografin Kinder gebeten, MĂĽll aus dem Meer zurĂĽckzuholen, um die heikle Beziehung zwischen Mensch und Natur zu zeigen. Aus dem weggeworfenen Abfall gestalteten die Kinder fast surreale Skulpturen auf dem Strand.
Der Global Peace Photo Award, dessen Kooperationspartner die APA ist, wurde am Mittwochabend im Parlament zum elften Mal vergeben. Der 2013 als Alfred Fried Photography Award gegründete Global Peace Photo Award ist ein weltweiter Preis für Friedensfotografie und zieht jedes Jahr Einsendungen aus mehr als 120 Ländern an. Eine internationale Jury wählt fünf Fotografien für den Award aus. Ausserdem wird das Friedensbild des Jahres für ein Kind gekürt. Die weiteren Preisträgerinnen und Preisträger kommen aus Spanien, Georgien, Marokko, Russland und den Niederlanden. Die Gewinnerfotos werden im Auditorium des Parlaments ausgestellt.
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (Ă–VP) berichtete in seinen Eröffnungsworten von seiner kĂĽrzlichen Reise in die Ukraine. „Nur wenn beides zusammenwirkt – Freiheit und Friede – nur dann gibt es Wohlstand“, betonte Sobotka. Anschliessend hielt Shoura Hashemi, die GeschäftsfĂĽhrerin von Amnesty International Ă–sterreich, in ihrer Keynote-Rede ein Plädoyer fĂĽr Menschenrechte.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine war auch Thema der ebenfalls ausgezeichneten russischen Fotografin Marina Sytschewa (Sycheva). Die in Moskau arbeitende KĂĽnstlerin porträtierte junge Paare, die sich zu einer Heirat entschlossen haben, vor einem dunklen Hintergrund. Wenn sich Paare in Russland entscheiden zu heiraten, habe das seit dem russischen Ăśberfall auf die Ukraine einen besonderen Grund, erklärte sie ihre Arbeit. „Lebt einer oder eine von ihnen schon im Ausland, so lässt sich der oder die andere leichter nachholen. Kommt einer der Partner ins Gefängnis, weil er gegen Putin demonstriert hat, weil er die Armee vermeintlich verunglimpft hat, weil er sich gar dem Kriegsdienst entziehen wollte, so lässt er sich von einem Ehepartner leichter besuchen.“
Da es in Russland keine Redefreiheit gebe, sei ihr wichtig, eine Stimme zu bekommen und vor dem Publikum in Wien sprechen zu können, sagte Sytschewa „stellvertretend fĂĽr alle Menschen, die diesen fĂĽrchterlichen Krieg in der Ukraine nicht unterstĂĽtzen“. Sie bestätigte gegenĂĽber der APA, dass es fĂĽr sie gefährlich sei, Worte wie diese auszusprechen.
Der Preis fĂĽr das Friedensbild eines Kindes ging an die 14-jährige Barbare Chikviladze aus Tiflis. Ihr Foto „Waterfun“ zeigt ein Mädchen tanzend im Wasserstrahl einer Bewässerungsanlage. Sie wisse, dass 20 Prozent ihres Landes Georgien von Russland okkupiert seien, Frieden aber mit Freiheit zu tun habe, so die junge Fotografin. Freiheit mache glĂĽcklich, so glĂĽcklich wie ihre Freundin in diesem Moment in einem Sommergarten in Rustavi, als Barbare auf den Auslöser drĂĽckte. „Jedes Kind verdient es glĂĽcklich zu sein und in einem friedlichen Land zu leben“, erklärte das Mädchen.
(APA)Â
INFO: https://globalpeacephotoaward.org/Â
